So langsam merke ich die ersten Anzeichen der üblichen Wassereinlagerungen. Sie sind in der Schwangerschaft ganz normal und passieren von alleine. Der Körper lagert einfach mehr Wasser ein. Starke Wassereinlagerungen in einzelnen Bereichen des Körpers nennt man Ödeme. Sie können gegen Ende der Schwangerschaft entstehen. Dagegen kann man zum Glück vorbeugen.
Einige Vorboten sehe ich schon jetzt. Zum Beispiel, dass meine Ringe langsam enger werden. Einen, der vorher leicht abging, kriege ich jetzt kaum noch vom Finger. Gegen Ende meiner Schwangerschaft werde ich auf die Ringe verzichten müssen. Denn es ist nicht gut, wenn das Gewebe eingeengt wird. Das gilt auch für Kleidungsstücke und Schuhe. Ich habe inzwischen eine Schuhgröße mehr. Die alten Schuhe passen mir nicht mehr. Ich muss wirklich auf die zwei, drei Schuhe zurückgreifen, die ich mir eine Nummer größer gekauft habe. Ein kleiner Tipp: Quält euch nicht in enge Schuhe, sondern besorgt euch lieber ein oder zwei Paar eine ganze Nummer größer.
Außerdem solltet ihr sehr viel trinken. Nur weil der Körper voll mit Wasser ist, heißt das nämlich nicht, dass man weniger trinken muss. Im Gegenteil. Je mehr ihr trinkt, desto leichter ist es, das vorhandene Wasser aus dem Gewebe auszuspülen. Ihr solltet jedoch nichts zu euch nehmen, was entwässert, wie etwa Brennnesseltee. Denn dadurch wird auch das Blutvolumen reduziert. Am besten trinkt ihr Wasser, verdünnte Fruchtschorlen oder normale Tees.
Der Schlüssel, um Wassereinlagerungen vorzubeugen, ist eine eiweißhaltige Ernährung. Der Körper braucht jetzt 100 Gramm Eiweiß am Tag - das ist eine ganze Menge. Daher solltet ihr Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Milch, oder Joghurt in ausreichenden Mengen zu euch nehmen. Vegetarier müssen besonders darauf achten, wirklich auf die nötige Eiweißmenge zu kommen.
Ein Vorurteil, mit dem ich unbedingt aufräumen möchte: Ernährt euch bitte nicht salzarm, nur weil ihr unter Wassereinlagerungen leidet. Denn das hilft überhaupt nicht. Esst ganz normal weiter und achtet darauf, dass ihr genügend Salz zu euch nehmt. Am besten Jodsalz. Wenn ihr auf Salz verzichtet, kann der Körper das Wasser noch schlechter aus dem Körper ausscheiden.
Jetzt kommen wir zu meinen Lieblingsthema: Sport in der Schwangerschaft. Das ist eine der besten Möglichkeiten, Wassereinlagerungen vorzubeugen. Geeignet sind lange Spaziergänge und alle moderaten Sportarten, wie zum Beispiel Schwimmen. Dabei ist der Körper dem Wasserdruck ausgesetzt. So können sich auch schwere Wassereinlagerungen im Gewebe ablegen. Daher solltet ihr so regelmäßig wie möglich schwimmen gehen - natürlich nicht bis an die Leistungsgrenze.
Sehr wichtig ist außerdem, nicht zu lange zu stehen oder zu sitzen. Wenn ihr sitzt, sollten die Füße wenn möglich hochgelegt werden. Am besten höher gelagert als das Becken. Ich hoffe, ihr habt einen netten Chef im Büro. Wenn die Füße nicht auf den Tisch dürfen, hilft natürlich auch ein Stuhl.
Jetzt rede ich aus meinem unerwünschten Erfahrungsschatz aus der zweiten Schwangerschaft. Ich hatte so geschwollene Füße, dass ich meine Knöchel nicht mehr gesehen habe. Es war ein sehr heißer Sommer und Hitze begünstigt Wassereinlagerungen. Da hat wirklich gar nichts mehr geholfen. Ich habe noch im Bett liegend meine Stützstrümpfe angezogen. Ich bin sogar mit ihnen unter die Dusche gegangen und habe dann ein paar Minuten gewartet, bis sie trocken waren. Das war natürlich erst gegen Ende der Schwangerschaft. Aber das kann auf euch zukommen.