Hallo ihr Lieben!
Heute sprechen wir über die Themen Kaiserschnitt, PDA und Spontangeburten. Da ich selbst keinerlei Erfahrung damit habe, habe ich heute meine liebe Flavia und meine liebe Manu mit dabei, um gemeinsam mit euch über diese Themen zu sprechen.
Die PDA wird heutzutage von sehr vielen Müttern dankbar angenommen als Geburtshilfe. Für mich kam und kommt eine PDA nicht in Frage, da die Geburten meiner drei Kinder sehr schnell und unkompliziert gingen und mir die Vorstellung, da ich ein kleiner Angsthase bin, eine Nadel in meinem Rückenmark gestochen zu bekommen nicht gefällt. Hinzu kommt die Tatsache, dass man nach der Geburt mit einer PDA über mehrere Stunden zu betäubt ist und nicht laufen kann. Auch das jagt mir einen Heiden Respekt ein.
Eine PDA (Periduralanästhesie) ist eine Injektion in das Rückenmark und ist ein Gemisch aus einem Betäubungsmittel und einem leichten Schmerzmittel. Sie ist während der Geburt das am häufigsten angewandte Mittel zur Schmerzlinderung und soll gleichzeitig soll die Geburt beschleunigen.
Wie auch bei Manu, wird während einer Wehenpause, im unteren Bereich der Wirbelsäule eine Spritze in das Rückenmark gesetzt. Dafür wird die Haut an diesem Bereich desinfiziert und Du merkst einen minimalen Einstich, der nicht weh tut. Etwa zehn Minuten später entwickelt sich ab dem Bauchnabel eine Taubheit. Das ist ein dumpfes und angenehmes Gefühl, das sich anfühlt, als hätte man keine Wehen mehr.
Leider ist die PDA bei meiner Freundin Manu nur einseitig gelaufen und das dumpfe Gefühl lies auf ihrer rechten Körperseite nach circa weiteren zehn Minuten komplett nach, weswegen sie dort wieder die Wehen spürte, während die linke Körperhälfte weiterhin betäubt war. Ein Nachstechen und Nachsetzen der Spritze ist leider nicht möglich. Jedoch bestätigt sie, dass die PDA, wenn sie gut läuft, trotz der Risiken, eine wirklich gute Sache ist.
Meine Freundin Flavia ist selbst Chirurgin und hatte sowohl PDA als auch Kaiserschnitt bei der Geburt und wird uns auch ihre Erfahrungen berichten.
Auch sie hatte eine PDA und klärt uns über Chancen und Risiken auf: Der Vorteil einer Periduralanästhesie zum Ende der Schwangerschaft ist, dass sie den Geburtsvorgang erleichtert. Sie sorgt dafür, dass sich die Muskeln entspannen und die Wehen Schmerzen im Optimalfall auf Null sinken. Die Risiken sind, wie vorher beschrieben, dass sie nur einseitig wirkt, oder die Spritze zu tief in das Rückenmark dringt. Die Lähmung hält so oder so bis zu 12 Stunden an, was bedeutet, dass alleine aufstehen bis zum Nachlassen der Wirkung unmöglich ist.
Der Begriff Periduralanästhesie bedeutet lediglich, dass man die Anästhesie in diesen Bereich spritzt. Ab welcher Region des Körpers nichts mehr gespürt wird, entscheidet die Menge an Mitteln, die injektiert wird.
Bei einem Kaiserschnitt (schlau: Sectio) wird entsprechend mehr gespritzt, als bei der natürlichen Geburt oder bei der Spontangeburt. Der Körper der Schwangeren soll mindestes ab Brustwarze abwärts betäubt sein.
Das dauert allerdings seine Zeit. Bei einem Kaiserschnitt handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff. Der Kreissaal ähnelt daher bei der Geburt auch eher einem OP, da viel mehr Personen daran beteiligt sind als bei einer Normalgeburt. Es wird der Narkosearzt benötigt und die Narkoseschwester. Der Raum ist voller Menschen und es passiert häufig, dass man ein sogenanntes "Shivering" hat. Das ist ein Zittern am ganzen Körper, der Blutdruck fällt in den Keller und man ist fix und fertig. Man kann das leider nicht steuern, da es eine Reaktion des vegetativen Nervensystems ist. Das liegt an den Medikamenten, die Arme sind links und rechts fixiert und die gesamte Situation ist eine totale Ausnahmesituation.
Der Körper wird zur Hälfte abgedeckt, man sieht Nichts ausser grüne Tücher. Die Haut wird aufgeschnitten und das Gewebe darunter aufgerissen, um das Kind herauszuholen. Das Gewebe wird deshalb gerissen, da es erwiesen ist, dass es durch das Reissen besser verheilt als beim Schneiden. Die Geburt selbst bekommt man nicht mit, bis auf den Schrei des Neugeborenen. Bei einem Kaiserschnitt wird die Nachgeburt nicht natürlich durch die Scheide ausgeschieden. Während des Kaiserschnitts wird auch die komplette Nachgeburt mit rausgeholt und alles ausgespült, sauber gemacht und schön vernäht.
Welche Art der Geburt ist für Dich die Richtige? Was passiert mit Deinem Körper direkt nach der Geburt?
Bei einer natürlichen Geburt hast Du etwas mehr Schmerzen, dafür hast Du die Geburt direkt nachdem das Baby zur Welt gekommen ist, überstanden und bist zu jedem Zeitpunkt Herr Deines Körpers.
Bei einer PDA bist Du bis zum Nachlassen der Wirkung unfähig zu laufen. Das kann auch mal bis zu 12 Stunden dauern.
Beim Kaiserschnitt dauert die Hilflosigkeit nach der Geburt noch etwas länger, da mehr injiziert wird und Dein Körper in der Bikinizone sehr tief aufgeschnitten wird. Auch die Muskeln! Ausserdem sind die Schmerzen nach der Kaiserschnitt Operation die ersten Tage noch ziemlich stark und das laufen fällt extrem schwer. Um die Schmerzen zu reduzieren wird die erste Zeit in der Regel ein Katheter gelegt durch den weitere Schmerzmittel injiziert werden. Auch viele Tage bis Wochen nach einem Kaiserschnitt ist der Körper immer noch damit beschäftigt, sich von der Operation zu erholen. Du musst ihn schonen und darfst für viele Wochen keinen Sport machen. Daher ist es sinnvoll einen Kaiserschnitt nur im Notfall in Erwägung zu ziehen und nicht aus Angst vor der natürlichen Geburt.
Tipp: Für die Rückbildung nach einer Kaiserschnitt Geburt hat sich die sogenannte Shape Wear bewährt 😉
Bis zum nächsten Mal!
Euere Laila